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Trends im eLearning

eLearning (elektronisches Lernen) umfasst mehr als nur digitalisierte Bücher und Unterlagen. Im Vordergrund stehen dabei die technischen Möglichkeiten, die die Elektronik bzw. die IT bieten.

Der Grundstein des eLearnings wurde bereits im Jahre 1924 gelegt, als Sidney Pressey in den USA die erste Multiple-Choice-Test-Maschine erfand. Dieser Vorläufer hat sich aber nie durchgesetzt.

In den 1960er-Jahren entwickelte sich der sog. „Programmierte Unterricht“, wo Lerninhalte ergebnisabhängig organisiert und strukturiert wurden. Vielfach geschah dies jedoch auch noch in Papierform. Wurde beispielsweise eine Frage falsch beantwortet, so musste man auf S. 42 weiterlesen, bei der richtigen Antwort auf S. 36.

Im Laufe der folgenden Jahrzehnte und der Verbreitung von Personal Computern erschienen mehr und mehr Lernprogramme und Computer-Based-Trainings (auch Computer-unterstützte-Ausbildung) auf dem Markt. Mit der Nutzung des Internets eröffneten sich neue eLearning-Möglichkeiten, insbesondere örtlich unabhängiges Lernen mit gleichzeitigem Austausch zwischen Mitlernenden.

„Lernen 4.0“

Durch die heutige Digitalisierung und der Industrie 4.0 ändert sich die Arbeitswelt und somit auch die Anforderungen an das Lernen und die Lernenden. Wissen ist heute frei verfügbar und Informationen in Massen vorhanden. Hier besteht die Herausforderung, die Informationen zu filtern und ggf. auch kritisch zu hinterfragen. Darüber hinaus veraltet Wissen heutzutage schneller als früher, wodurch lebenslanges Lernen essentiell ist.

Beim „Lernen 4.0“ lernen die Lernenden selbständiger und lernen, sich selbständig Inhalte zu erarbeiten. Damit ändert sich auch die Rolle der Lehrenden. Sie wandeln sich von Wissensvermittlern zu Lernprozessbegleitern. Der Personalisierung und Individualisierung des Lernstoffes kommt dabei eine hohe Bedeutung zu.

Die Top 8-eLearning-Trends in der Erwachsenenbildung

Folgende Trends im Bereich eLearning in der Weiterbildung lassen sich aktuell erkennen:

Platz 8: Content Curation

Mitarbeiter/innen suchen und sammeln Wissen und Informationen, stellen diese zusammen (kuratieren) und teilen sie mit Kolleginnen und Kollegen oder im Internet.

Platz 7: Augmented Reality / Virtual Reality

Mittels Datenbrillen werden digitale Informationen und Bilder in die Realität projiziert. Diese Technologie wird mehr und mehr zunehmen. Sie wird bereits heute nicht nur im Bereich des Lernens, sondern auch im Bereich der Instandhaltung und Logistik eingesetzt.

Platz 6: Social Learning

Soziales Lernen, d.h. Lernen anhand des sozialen Umfeldes und mit anderen, an sich ist natürlich nichts Neues. Im Bereich des eLearnings war es technologisch bedingt lange Zeit schwierig. Durch die Möglichkeiten des Internets und den sozialen Medien, werden auch bei Lernmanagementsystemen vermehrt Möglichkeiten des sozialen Austausches untereinander genutzt.

Platz 5: Video-Based-Learning

Das Lernen mit Hilfe von Videos hat in den letzten Jahren stark zugenommen und auch Einzug in viele Unternehmensbereiche gehalten. Videos haben den Vorteil, dass sie den auditiven Lerntyp genauso ansprechen wie den visuellen. Vorteilhafterweise benötigt man für Lernvideos heute keine Riesen-Videorekorder mehr, es reicht ein einfaches Smartphone.

Platz 4: Gamification / Serious Games

Spielerische Elemente, wie High-Scores, Wettkämpfe und Auszeichnungen, wirken motivierend beim Lernen. Anhand von „Serious Games“ lassen sich Arbeits- und Gestaltungsprozesse spielerisch und realitätsnah vermitteln und erhöhen so die Kreativität und den Lerneffekt.

Platz 3: Artificial Intelligence

Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz lässt sich Lernverhalten und -fortschritt der Lernenden vorhersagen und die Lerninhalte daraufhin anpassen. Unter Einbeziehung von Gesundheitsmesswerten wie Herzfrequenz und Herzfrequenzvolatilität lassen sich die effektivsten Lernzeiten des Lernenden ermitteln und ihm z.B. bei Stress eine kurze Erholungspause vorschlagen.

Platz 2: Micro-Learning

Die durchschnittliche Aufmerksamkeits- und Konzentrationsspanne des Menschen nimmt kontinuierlich ab. Dem trägt das Micro-Learning, d.h. das Lernen in kleinen Häppchen, Rechnung. Lerneinheiten von 3-7 Minuten lassen sich vom Lernenden leichter erfassen und behalten und machen so das Lernen effizienter.

Platz 1: Adaptive Learning

Beim Adaptiven Lernen stellt das eLearning-System mittels entsprechender Algorithmen dem Lernenden die Lerninhalte dem individuellen Wissensstand und Lernfortschritt entsprechend zur Verfügung. Richtig beantwortete Aufgaben werden weniger oft bis nicht mehr wiederholt, falsch beantwortete dafür umso häufiger, bis diese richtig beantwortet werden. Lerninhalte, die dem Lernenden bereits bekannt sind, werden ausgeblendet und unbekannte Inhalte eingeblendet. Damit wird eine personalisierte Vermittlung von Lerninhalten ermöglicht.
Leistungsschwache wie leistungsstarke Lernende können dadurch individuell gefordert und gefördert werden, wobei der Lehrenden dann nicht mehr Wissensvermittler, sondern Lernprozessbegleiter ist.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass neue Technologien nicht nur die Lerninhalte, sondern auch den Lernprozess beeinflussen. Die Nutzung von künstlicher Intelligenz und des adaptiven Lernens wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen, da zur Zeit die Personalisierung beim eLearning im Vordergrund steht.